Wie bei vielen Hunderassen ist die Geschichte der Labrador Retriever löchrig und es gibt verschiedene historische Versionen. Was als gesichert gilt: Die Vorfahren unserer Lieblinge hatten ihren Ursprung nicht auf der gleichnamigen Halbinsel Kanadas, sondern in Neufundland. Dort wurden sie als Arbeitshunde von Fischern und Jägern eingesetzt.
Die Ursprünge des Labrador Retrievers
Die Ursprünge des Labrador Retrievers können dort tatsächlich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Die Hunde wurden von ansässigen Fischern und Jägern als unverzichtbare Helfer eingesetzt.
Die frühen Labradore, die damals als „St. John’s Hunde” bekannt waren, zeichneten sich durch ihre beeindruckenden Schwimmleistungen und ihre Fähigkeit aus, Fische aus dem Wasser zu apportieren.
Die „St. John’s Hunde” waren eine Mischung verschiedener Hunderassen – darunter möglicherweise der Neufundländer, der Chesapeake Bay Retriever und der Spaniel. Sie wurden speziell für die Arbeit in den rauesten Bedingungen Neufundlands gezüchtet und waren bekannt für ihre Ausdauer und die Fähigkeit, sowohl an Land als auch im Wasser zu arbeiten.
Es war jedoch in England, wo die Hunde um 1880 per Schiff ankamen und mit einheimischen Jagdhunden gekreuzt wurden. Das Ergebnis dieser Kreuzungen war der Labrador Retriever, wie wir ihn heute kennen.
Die Entwicklung des Labrador Retrievers als Rasse
Die Entwicklung des Labrador Retrievers als eigenständige Rasse erfolgte im 19. Jahrhundert durch gezielte Zucht und Auswahl. Einer der bekanntesten Pioniere der Labrador-Zucht war der 2. Earl of Malmesbury, der als Urvater der heutigen Rasse gilt.
Die frühen Zuchtziele des Labradors konzentrierten sich auf die Verbesserung der Apportierfähigkeiten, der Arbeitsfähigkeit und der allgemeinen Erscheinung der Rasse. Der Labrador sollte ein zuverlässiger und effizienter Jagdhund sein, der in der Lage ist, Wild zu suchen, zu apportieren und in schwierigem Gelände zu arbeiten.
Als eigenständige Hunderasse wurde der Labrador Retriever am 7. Juli 1903 vom englischen Kennel Club, dem weltweit ältesten Dachverband von Hundezüchtern und dem größten Zuchtverein Großbritanniens, anerkannt.
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Der Club setzte damals auch die ersten Zucht-Rassestandards fest. Diese Standards umfassten nicht nur das äußere Erscheinungsbild des Labradors, sondern auch seine Arbeitsfähigkeiten und sein freundliches Wesen.
Die Rassestandards des Labrador Retriever wurden im Laufe der Jahre weiterentwickelt und verfeinert, um die gewünschten Merkmale und Eigenschaften weiter zu definieren.
Heutzutage gibt es zwei verschiedene Zuchtlinien des Labradors, die sich in Aussehen, Temperament und Arbeitsfähigkeit unterscheiden. Dennoch bleibt der Kern der Rasse (ihre freundliche Natur, ihre Arbeitswilligkeit und ihre Fähigkeit zu apportieren) stets erhalten.
Im Laufe der Zeit gewann der Labrador Retriever schließlich immer mehr an Beliebtheit und wurde nicht nur als Arbeitshund, sondern auch als Familienhund geschätzt. Seine freundliche und sanfte Natur, die hohe Intelligenz und seine Anpassungsfähigkeit machten ihn zu einem idealen Begleiter für Menschen jeden Alters.
Die Entwicklung des Labradors setzte sich kurze Zeit später auch außerhalb Englands fort: In den Vereinigten Staaten und Europa wurden Labradore bereits in den frühen 1900er Jahren eingeführt und gewannen überall schnell an Popularität.
Anerkennung und Popularität des Labradors
Nachdem die Hunderasse „Labrador Retriever“ im Jahr 1903 offiziell geboren und anerkannt war, spielte vor allem die königliche Unterstützung eine Rolle für die Beliebtheit der Labradore:
König George V. (1910 bis 1936) hatte nämlich eine besondere Vorliebe für Labradore und trug erheblich dazu bei, ihre Bekanntheit zu steigern.
Er war ein begeisterter Jäger und hatte eine Reihe von Labradoren, die ihm bei der Jagd auf Vögel und andere Wildtiere halfen. Die königliche Unterstützung trug zur Wertschätzung der Rasse „im normalen Volk“ bei und verlieh dem Labrador einen Hauch von königlichem Glanz.
Die Popularität der Labrador Retriever beschränkte sich jedoch nicht nur auf die königlichen Kreise: Die Rasse gewann auch bei Jägern und Sportlern an Beliebtheit aufgrund ihrer außergewöhnlichen Arbeitsfähigkeiten.
Denn die Hunde waren nicht nur in der Lage, Beute schnell zu apportieren, sondern ließen sich gut trainieren und lernten schnell. Ihre Intelligenz und ihre ausgeprägte Lernbereitschaft machten sie zu unverzichtbaren Partnern für Jäger und Jagdhundführer.
Mit der Zeit gewann der Labrador Retriever auch als Familienhund an Beliebtheit. Sein freundliches Wesen, seine Geduld und seine Fähigkeit, sich gut mit Kindern und anderen Haustieren zu vertragen, machten ihn zu einem idealen Begleiter für Jedermann. Labradore sind für ihre liebevolle und treue Natur bekannt und schaffen es, enge Bindungen zu ihren Familienmitgliedern aufzubauen.
Die Anerkennung und Popularität des Labradors als Arbeits- und Familienhund hat dazu geführt, dass sie auch in anderen Bereichen eingesetzt werden. Labradore haben sich als ausgezeichnete Assistenzhunde erwiesen, die Menschen mit besonderen Bedürfnissen unterstützen. Sie werden als Therapiehunde eingesetzt, um Menschen in Krankenhäusern, Pflegeheimen und anderen Einrichtungen zu helfen.
Insgesamt haben die Anerkennung und Popularität des Labradors dazu beigetragen, dass diese Rasse zu einer der bekanntesten und geschätztesten Hunderassen weltweit geworden ist. Ihre außergewöhnlichen Eigenschaften als Arbeitshunde und Familienbegleiter haben dazu geführt, dass Labradors in vielen Bereichen des Lebens eine wichtige Rolle spielen.
Und die Zukunft der Labrador Retriever? Die liegt in unseren Händen. 🙂
Recap für alle, die es eilig haben
» Die Ursprünge des Labrador Retrievers können bis ins 18. Jahrhundert in Kanada zurückverfolgt werden
» Die frühen Labradore waren als „St. John’s Hunde” bekannt
» Die Entwicklung des Labradors als eigenständige Rasse erfolgte im 19. Jahrhundert durch gezielte Zucht und Auswahl in England
» Einer der bekanntesten Pioniere der Labrador-Zucht war der 2. Earl of Malmesbury, der als Urvater der heutigen Rasse gilt
» Der Labrador Retriever wurde als eigene Rasse am 7. Juli 1903 vom englischen Kennel Club anerkannt