Labrador Retriever werden gerne als „Staubsauger“ bezeichnet – und jeder hat sicher schon einen dicken Labbi gesehen. Denn: Die Rasse neigt zu Verfressenheit und Übergewicht. Aber wie viel Kilos sollte ein gesunder Hund auf die Waage bringen?
Wie viel wiegt ein Labrador Retriever?
Das Idealgewicht für Labrador Retriever liegt bei 29 bis 36 Kilo für Rüden beziehungsweise 25 bis 32 Kilo für Hündinnen. Diesen Standard gibt der „American Kennel Club“ vor (hier das PDF runterladen). Im internationalen Rassestandard für Labrador Retriever von der „Federation Cynologique Internationale“ fehlt eine offizielle Angabe dazu.
Wie viel wiegt ein Labrador-Retriever-Welpe?
Das Gewicht eines Labrador-Retriever-Welpen ist je nach genetischer Veranlagung unterschiedlich. Als grobe Richtwerte gelten laut unserem Tierarzt folgende Angaben:
- Nach der Geburt: 400-600 Gramm
- Nach einer Woche: 800-1200 Gramm
- Nach acht Wochen: 7 bis 9 Kilo
- Nach sechs Monaten: mehr als 20 Kilo
Wie lange wächst ein Labrador? Wann ist ein Labrador ausgewachsen?
Eine Frage, die sicher nicht nur wir uns gestellt haben… oder?! 😉 Die Antwort unseren Tierarztes dazu: Ein Labrador Retriever wächst bis zu 18 Monate lang, dann gilt er aus ausgewachsen.
Ab wann ist mein Hund übergewichtig?
Die „World Small Animal Veterinary Association“ (WSAVA) hat den „Body Condition Score“ (BCS) für Hunde veröffentlicht, an dem sich weltweit Tierärzte, Züchter und Verbände orientieren, wenn es um die Einschätzung des Gewichts geht. Anhand folgender Grafiken erklären wir Dir, wie Du erkennst, ob Dein Hund zu dünn oder zu dick ist:
BCS 1: Stark untergewichtig
Wenn die Rippen, Lendenwirbel und Beckenknochen schon von Weitem sichtbar sind, der Hund kein erkennbares Körperfett besitzt und auch nicht muskulös ist, stuft die WSAVA das Tier in den BSC 1 ein. Das heißt: Dieser Hund ist stark untergewichtig.
BCS 3: Leicht untergewichtig
Wenn sich die Rippen leicht abtasten lassen, die Spitzen der Lendenwirbel sichtbar sind und die Beckenknochen hervortreten, stuft die WSAVA das Tier in den BSC 3 ein. Das heißt: Dieser Hund ist leicht untergewichtig.
BCS 5: Idealgewicht
Wenn die Rippen tastbar und ohne überschüssige Fettabdeckung sind, die Taille von oben betrachtet hinter den Rippen liegt und der Bauch von der Seite betrachtet aufgezogen ist, stuft die WSAVA das Tier in den BSC 5 ein. Das heißt: Dieser Hund hat Idealgewicht.
BCS 7: Übergewicht
Die Rippen des Hundes sind nur schwer tastbar und von einer Fettschicht bedeckt, am Lendenbereich und Schwanzansatz gibt es erkennbare Fettposter und die Taille ist nur schwer zu erkennen? Dann stuft die WSAVA das Tier in den BSC 7 ein. Das heißt: Dieser Hund hat Übergewicht und muss abnehmen.
BCS 9: Starkes Übergewicht
Die WSAVA stuft ein Tier in den BSC 9 ein, wenn „massive Fettablagerungen über dem Brustkorb, der Wirbelsäule und dem Schwanzansatz“ vorhanden sind und die Taille gänzlich fehlt. Das heißt: Dieser Hund ist stark übergewichtig und muss dringend abnehmen.
Was sind die Gründe für Übergewicht beim Hund?
In der Regel liegt das Problem nie beim Hund, sondern beim Halter – also Dir. Das hat auch eine Studie der veterinärmedizinischen Universität Liverpool ergeben: Demnach dosieren über 80 Prozent der Hundehalter das Futter zu hoch, mehr als die Hälfte entscheidet per Augenmaß, wie viel Futter täglich im Napf landet.
Warum ist Übergewicht bei Hunden gefährlich?
Atemschwierigkeiten, Krebs, Gelenkprobleme und Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Wie bei übergewichtigen Menschen leidet die Gesundheit unter Übergewicht massiv – und damit steigt die Gefahr eines frühzeitigen Todes.Mit großer Wahrscheinlichkeit sterben übergewichtige Hunde früher als Artgenossen mit Idealgewicht.<
Das bestätigt aktuell auch die bereits erwähnte Studie der University of Liverpool: Zusammen mit dem „Waltham Centre for Pet Nutrition“ haben die Forscher festgestellt, dass übergewichtige Hunde bis zu zweieinhalb Jahre früher sterben.
Welche Folgen hat Übergewicht beim Hund?
Übergewicht bei Hunden hat dieselben gesundheitlichen Folgen, wie bei uns Menschen. Es drohen:
- Herz- und Kreislauf-Probleme bzw. -Erkrankungen
- ein geschwächtes Immunsystem
- Diabetes
- Arthritis
Was tun, wenn der Hund zu dick ist?
Vorweg: „FdH“, also „Friss die Hälfte“, ist eindeutig nicht der richtige Weg. Denn: Dein Labrador braucht Proteine, Vitamine und Mineralstoffe – und wenn Du das Futter einfach halbierst, halbierst Du eben auch die Menge an lebenswichtigen Nährstoffe. Deshalb greif lieber zu Diätfutter*. Dabei kommt es nicht zu einem Nährstoff-Mangel, weil das Diät-Trockenfutter* oder Diät-Nassfutter* mit Füllstoffen „gestreckt“ wird – und die haben kaum Kalorien. Heißt: Dein Hund frisst so viel wie vorher, aber nimmt weniger Energie zu sich. Was wunderbar helfen kann, damit Dein Labrador Retriever sein Futter nicht einfach runterschlingt und dadurch schneller satt wird: ein Anti-Schling-Napf*. Zudem solltest Du den Hundeblick ignorieren, Käse oder Würstchen als Leckerlis vom Speiseplan verbannen und lieber auf Äpfel, Birnen oder Trockenfutter ausweichen. Und, logisch: Bewegung, Bewegung, Bewegung! Häng einfach an eine Gassi-Runde noch eine halbe bis Dreiviertelstunde dran… das tut dem Hund gut – und Dir gleich mit. 😉
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