Meinen Glückwunsch! 🙂 Wenn Du auf dieser Seite gelandet bist, dann bist Du ernsthaft am überlegen, Dir einen Labrador-Retriever-Welpen zu kaufen. Und da das ja im besten Fall eine Entscheidung für 10 bis 15 Jahre ist, sollte die Frage „Soll ich mir wirklich einen Hund anschaffen?“ gut überlegt sein.
Labrador-Kauf: Worauf muss man achten?
Labradore sind hingebungsvolle Begleiter und hängen an ihrem Rudel. Im Klartext: Dein Hund würde extrem darunter leiden, wenn er plötzlich nicht mehr in Dein Leben passt und Du ihn vielleicht sogar weggeben musst.
Damit das nicht passiert, möchte ich Dir gerne dabei helfen, Dich selbst auf die Probe zu stellen. Beantworte Dir einfach folgende Fragen ehrlich:
Habe ich genug Zeit für einen Labrador?
Ein Welpe braucht viel Aufmerksamkeit, vor allem in den ersten Monaten des Zusammenlebens. Er muss sich an den Abschied von seiner Mutter und Geschwisterchen gewöhnen, Dich / sein neues „Rudel“ beobachten und kennenlernen, die neue Umgebung entdecken, stubenrein werden, die Grund-Kommandos lernen und und und…
Das bedeutet: Die ersten Tage (oder gar Wochen!) musst Du im 2-3 Stunden-Rhythmus vor die Tür. Du musst viele Stunden investieren, um mit Deinem Lobbi-Welpen zu trainieren.
Und wenn Dein Labrador ein Junghund wird, will er von Dir ordentlich gefordert werden und braucht mindestens 2-3 Stunden am Tag Auslauf am Tag – und das ändert sich dann auch die nächsten 10 bis 15 Jahre nicht… 😉
Kann ich mir finanziell einen Hund leisten?
Der Kaufpreis für den Welpen, die Erstausstattung, Tierarzt-Kosten für Impfungen und Check-Ups, Wurm-Kuren, Hunde-Futter, Kotbeutel, Spielzeug, die Hunde-Haftpflichtversicherung, Hundesteuer… Mit anderen Worten: Ein Hund kostet Geld. Und zwar nicht wenig. Kannst Du Dir das für die Dauer eines Labrador-Lebens leisten?
Wäre der Hund voraussichtlich lange alleine?
Kein Hund sollte (und kann / will) den ganzen Tag alleine sein – das gilt auch für einen Labrador Retriever – vor allem einen Welpen. Kannst Du sicherstellen, dass sich jemand um Deinen Labrador kümmern, wenn Du den ganzen Tag auf der Arbeit bist? Können Familienmitglieder oder Freunde auf den Hund aufpassen, wenn Du krank bist oder in den Urlaub fahren möchtest?
- Lindberg, Heike(Autor)
Ist die gesamte Familien mit dem Kauf eines Hundes einverstanden?
Es ist sehr wichtig, dass Dein Partner oder Deine Partnerin beziehungsweise alle Familienmitglieder sich der Verantwortung und den Aufgaben bewusst sind, die mit einem Hund verbunden sind – und das ein Labrador-Leben lang. Alle müssen bereit sein, sich um Deinen Labrador zu kümmern, seine Bedürfnisse zu erkennen und die anfallenden Aufgaben zu bewältigen.
Ist Dein Vermieter mit einem Hund einverstanden?
Für die Haltung eines Hundes in einer Mietwohnung ist in der Regel die Zustimmung des Vermieters erforderlich – deshalb sollte man unbedingt vor der Suche nach einem Welpen das Gespräch mit dem Vermieter suchen und im besten Fall um eine schriftliche Erlaubnis bitten.
Was kostet ein Labrador-Welpe?
Ein Labrador-Retriever-Welpe beziehungsweise ein Labrador Retriever kostet Geld. Hier siehst Du einmalige und laufende Kosten im Überblick:
- Kaufpreis Labrador-Welpe: 650 Euro bis 1.750 Euro (einmalig)
- Welpen-Erstausstattung: etwa 150 Euro bis 350 Euro (einmalig)
- Tierarzt, Impfung, Wurmkur: etwa 100 Euro bis 200 Euro (im ersten Jahr)
- Hundehalter-Haftpflichtversicherung: etwa 60 Euro bis 100 Euro (jährlich)
- Hundefutter: etwa 35 Euro bis 100 Euro (monatlich; je nach Fütterungsart)
Wo kann ich einen Labrador-Welpen kaufen?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, einen Labrador-Retriever-Welpen anzuschaffen:
Hundekauf bei einem Labrador-Retriever-Züchter
Aktuelle Züchter-Listen gibt es unter anderem bei den beiden Retriever-Verbänden „Labrador Club e.V.“ (GRC) und „Deutscher Retriever Club e.V.“ (DRC). Auch der „Verband für das deutsche Hundewesen“ (VDH) führt Welpen-Listen.
Hundekauf über Kleinanzeigen im Internet
Kleinanzeigen für Labrador-Welpen gibt es wie Sand am Meer: Sei es bei „Deine Tierwelt“, „Ebay Kleinanzeigen“ oder „Quoka“, mehrere Hundert Hunde werden dort von Züchtern und von Privat zum Kauf angeboten.
Aber aufgepasst: Bei einigen Anzeigen sollten Deine Alarmglocken anspringen – die sogenannte Hunde-Mafia nutzt diesen „Vertriebsweg“ leider vermehrt. Achte darauf, dass Du die Welpen Zuhause besuchen und die Elterntiere sehen kannst. Und wenn Dir irgendwas komisch vorkommt: Hände weg!
Wenn es nicht zwingend ein Welpe sein muss: Tier-Nothilfe
Aus verschiedensten Gründen (Tod des Besitzers, Allergien, Krankheiten) kann es passieren, dass Labrador Retriever in Not geraten. Diese Tiere werden über Tierheime oder spezielle Vereine und Websites wie „retriever-in-not.de“ vermittelt.
Muss es ein Labrador-Welpe vom Züchter sein?
Wenn Du meine persönliche Meinung lesen möchtest: Nicht zwingend.
Vorteile eines Welpen vom Züchter liegen aber grundsätzlich auf der Hand: Gute Labrador-Züchter investieren viel Geld in ihre Tiere (konstante tierärztliche Betreuung und Versorgung, Wesenstests, Gentests, Ausbildung der Hunde und so weiter), weshalb sich die höheren Summen für Labrador-Retriever-Welpen erklären lassen.
Und am Ende gehst Du halt mit einem Hund mit Stammbaum nach Hause (Was Dir relativ egal sein kann, wenn Du mit dem Hund nicht irgendwann Nachwuchs zeugen lassen willst).
Labrador Retriever kaufen: Rüde oder Hündin?
Bei Labradoren gibt es zwischen Rüde und Hündin keine großen Unterschiede; beide sind lieb, beide sind hübsch, beide wollen gefallen. Einziger Unterschied: Die Hündin wird zweimal im Jahr läufig, blutet entsprechend und macht alle Rüden in ihrer Umgebung verrückt – und die Rüden drehen bei jeder läufigen Hündin in ihrer Umgebung durch…
Daher geht’s bei dieser Frage tatsächlich nur um Deine persönliche Meinung. Wobei Dir der Labrador-Welpe die am Ende vor Ort ja ohnehin abnehmen wird. Denn wie heißt es so schön: Der Hund sucht sich schließlich sein Herrchen / Frauchen aus… 😉
Wie unterstütze ich die Gesundheit meines Welpen?
Um Deinem Labrador-Welpen den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen, ist eine sorgfältige Gesundheitsvorsorge unerlässlich: Dazu gehören nicht nur Impfungen, sondern auch vorbeugende Maßnahmen gegen Parasiten wie Zecken oder Flöhe.
Eine ausgewogene Ernährung, die auf die Bedürfnisse von Welpen abgestimmt ist, unterstützt zudem das gesunde Wachstum. Außerdem solltest Du Deinen Welpen stets beobachten – so kannst Du eventuelle Verletzungen oder Erkrankungen frühzeitiger erkennen.
Wie erzieht man Labradorwelpen am effektivsten?
Labrador-Welpen reagieren besonders gut auf positive Verstärkung. Belohne Deinen Welpen also immer mit Leckerlis, Streicheneinheiten und Lob, wenn er ein gewünschtes Verhalten zeigt. Verzichte auf Bestrafungen für Fehlverhalten, weil das ganz schnell das Vertrauen zerstören kann.
Besonders wichtig bei der Labrador-Erziehung: Konsequenz! Stelle klare Regeln auf und halte Dich vor allem selbst konsequent daran. Frühes Training in kleinen, spielerischen Einheiten fördert die Lernbereitschaft und stärkt die Bindung zwischen Dir und Deinem Hund.
Wie wichtig ist die Sozialisierung für meinen Welpen?
Damit ein Welpe zu einem ausgeglichenen und umgänglichen Hund heranwächst, ist Sozialisierung entscheidend: Dein Welpe sollte so früh wie möglich an neue Menschen, Tiere, Umgebungen, Geräusche und Situationen gewöhnt werden. Um positive Erfahrungen zu fördern, kannst Du das auf eine kontrollierte Weise umsetzen, zum Beispiel mit Welpen-Spielstunden oder Besuche bei Freunden.
Worauf muss ich bei der Welpen-Ernährung achten?
Im Grunde reichen erstmal 3 Punkte: Wähle ein hochwertiges Welpenfutter, das auf die Bedürfnisse (mittel-)großer Rassen abgestimmt ist. Achte auf die richtige Futtermenge, um ein gesundes Wachstum zu fördern und Übergewicht zu vermeiden. Und halte Dich im Zweifel auch an die Ernährungsempfehlungen Deines Tierarztes.
- Premiumfutter für Welpen großer und Riesenrassen: Für große Rassen (ausgewachsen 25-40 kg) im Alter von 1-12 Monaten und Riesenrassen (ausgewachsen über 40 kg) im Alter von 1-14 Monaten
Wie stärke ich die Bindung zu meinem Labrador?
Die Bindung zu Deinem Labrador wird durch die Qualität und Regelmäßigkeit Eurer gemeinsamen Zeit gestärkt: Spaziergänge, Apportierspiele und Trainingseinheiten zum Beispiel fördern nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern festigen auch Eure Bindung.
Must-Haves für Bald-Hundehalter
Bevor Du Dir einen Labrador Retriever zulegst, empfehle ich Dir aus eigener Erfahrung, möglichst viel Wissen anzusammeln. Abgesehen davon, alle meine Beiträge zu lesen (😉) solltest Du Dir auch die passende Literatur besorgen.
Bei Amazon gibt es tatsächlich eine Vielzahl von guten Büchern für werdende oder frische Hundehalter. Hier die aktuelle Top 6 der Labrador-Bücher:
- Schlegl-Kofler, Katharina(Autor)
- Franckh-Kosmos
- Retrieverschule für Welpen: Grunderziehung, Dummy-Training
- ABIS-BUCH
- Orange
- Zvolsky, Norma(Autor)
Mehr Tipps, was jeder Hundehalter braucht, habe ich übrigens detailliert hier für Dich aufgeschrieben! 😉